Karibik-Trauminsel Dominikanische Republik2023-09-10T13:17:31+02:00
  • Dominikanische Republik-Traumstrände

Karibik-Trauminsel Dominikanische Republik

Radreise und Biketour in der Dom Rep

Die Dominikanische Republik weckt in uns Träume von paradiesischen Palmenstränden, braun gebrannten Schönheiten und fröhlich tanzenden Menschen, die im gemütlichen Inselrhythmus das Leben geniessen. Doch stimmt das?

Wenn bei uns die Temperaturen fallen, der Himmel sich nur noch grau zeigt und wir uns wieder unter unseren Jacken verstecken, scheint den Menschen in der Karibik zur gleichen Zeit die Sonne ins Gesicht. Wer wünscht sich dann nicht, ein paar Tage an einen einsamen Sandstrand zu fliegen und Sonne zu tanken? Oder sich auf einer Radreise aktiv zu betätigen? Doch wo soll man hin? Kuba? Haiti? Jamaika? Puerto Rico? Mexiko? Die Dominikanische Republik?

Natürlich hat jedes Land seinen Reiz. Doch für diejenigen, die zum ersten Mal in die Karibik fliegen, empfiehlt sich die Dominikanische Republik. Im Vergleich mit den Nachbarstaaten ist das Land politisch stabiler, der Standard eher höher und die Menschen sind westlicher geprägt als beispielsweise in Kuba. Doch nicht deswegen betitelte Kolumbus die Dominikanische Republik als das schönste Land, das er je gesehen habe, denn der Inselstaat hat viele Facetten.

 

„No hay problema“

Die Dominikanische Republik bietet vom türkisfarbenen Meer über die höchsten Gebirgszüge der Karibik bis zu atemberaubenden Nationalparks alles, was das Reiseherz begehrt. Der Staat teilt sich die Insel Hispaniola mit Haiti, weshalb es seit dem schlimmen Erdbeben viele arme Haitianer im Land hat. Nordwestlich liegt Kuba und südöstlich Puerto Rico. Rund 10 Millionen zumeist katholische Einwohner verteilen sich über eine Fläche, die nur unwesentlich grösser ist als die Schweiz. Nicht zuletzt deshalb, fällt es auch nicht so schwer, innerhalb von zwei bis drei Wochen das ganze Land zu besichtigen.

Bei der Ankunft ist das erste, das auffällt, die drückende Hitze und die hohe Luftfeuchtigkeit und das zweite, die Ruhe der Dominikaner. Den spanischen Satz „no hay problema“ sollte man sich einprägen, bedeutet er doch soviel wie, „es gibt keine Probleme“. Der Satz ist zugleich Lebenseinstellung, denn die meisten Probleme lassen sich irgendwie und vor allem irgendwann lösen. Dafür braucht man aber nicht zu stressen. Eine Putzfrau kann deswegen auch gut und gerne mal zwei Stunden für das Wischen eines kleinen Zimmers brauchen. Das ist für Schweizer schwer nachzuvollziehen, doch man sollte sich nicht darüber aufregen. Hektik ist hier nämlich fehl am Platz. Vielmehr muss man sich dem ruhigen Rhythmus der Dominikaner anpassen.

Schwungvolle Musik am Straßenrand
Schwungvolle Musik am Straßenrand

Es gibt viel zu entdecken

Langweilig wird es einem in der Dominikanischen Republik trotz der Ruhe nicht. Die Insel eignet sich beispielsweise ausgezeichnet zum Segeln, Surfen, Tauchen, Radfahren und wer zeitlich richtig liegt, kann sogar Wale beobachten. Auch das Nachtleben hat es in sich. Erst wenn man erlebt hat, wie die Dominikaner aufdrehen, wenn der neueste Merengue-Hit aus den Boxen der lokalen Bar dröhnt, kennt man den Takt der Insel. Die Hauptstadt Santo Domingo ist überdies eine der ältesten Kolonialstädte des Kontinents. Als Schweizer beeindruckt jedoch fast mehr, wie nahe hier arm und reich beieinander leben.

Natürlich sollte man bei einer Reise in die Dominikanische Republik ein paar Tage an den weissen Stränden im Norden oder im Osten der Insel ausspannen und sich im Schatten der Palmen einen lokalen Rum gönnen. Doch aufgepasst, die Sonne brennt hier um den Äquator viel intensiver als bei uns und man fängt sich in Sekundenschnelle einen Sonnenbrand ein. Wer sich nicht gerade auf Hochzeitsreise befindet und nur ein schönes Hotelzimmer braucht, tut sowieso gut daran, sich nicht zwei Wochen lang in einem All-Inclusive- Hotel am Strand zu verbarrikadieren. Zu vieles gibt es zu entdecken. Warum nicht aktiv mit dem Mountainbike?

Biken durch einheimische Dörfer
Biken durch einheimische Dörfer

Mit dem Bike der Küste entlang

Da die Insel eher klein ist und die Strassen ausserhalb der Städte wenig befahren sind, eignet sich das Velo besonders gut, um das Land zu erkunden. Ausserdem kommt man so besser mit den Menschen abseits der Touristenströme in Kontakt und kann die Insel hautnah erleben. Das Fahrrad passt perfekt zum ruhigen Puls der Karibik. Man sollte jedoch nicht vergessen, auf eine Tour genügend Flüssigkeit mitzunehmen, da es doch sehr heiss ist. Wer nicht an alles selber denken mag, kann sich einer geführten Radreise durch die Dominikanische Republik anschliessen. So ist nicht nur die Sicherheit garantiert, sondern auch dass bei einem Defekt Ersatzmaterial bereitsteht. Aus der Reise durchs Paradies soll ja kein Höllentrip werden.

Eine besonders schöne Bikestrecke ist beispielsweise die Küstenstrasse vom Ort Miches der Bucht von Samana entlang zum Nationalpark Los Haitises. Dabei durchquert man kleine Dörfchen, wird an Imbissständen angelächelt und kann so richtig in das ländliche Leben eintauchen. Hier kommt man inmitten von Ochsenkarren mit den einfachen Bauern noch ins Gespräch und kann mit ein bisschen Spanisch-Kenntnissen erfahren, wie die Ernte dieses Jahr ausfallen wird. Jedem Karibik-Neuling wird auffallen, wie bitterarm die Menschen für Schweizer Verhältnisse mitunter sind und mit wie wenig sie täglich auskommen müssen. Dass eine Familie in einer kleinen, vielleicht 6-20 m2 grossen (Well- blech-)Hütte zusammen lebt, gehört auch zum Bild der Karibik. Für unsereins ist es manchmal bewundernswert, welche Lebensfreude sie ausstrahlen. Dazu braucht es offensichtlich nicht masslosen Luxus.

Bootstour durch Mangroven
Bootstour durch Mangroven

Nationalpark Los Haitises

Einmal beim Nationalpark Los Haitises angelangt, sollte man es sich nicht nehmen lassen, diesen auch zu besichtigen. Es handelt sich nämlich um den berühmtesten und schönsten der rund 30 Nationalparks, die insgesamt fast einen Drittel des Landes einnehmen. Speziell an diesem Nationalpark ist, dass man mit dem Boot durch Mangroven-Landschaften zu vorgelagerten Kalk-Inseln fährt, wo man Pelikane, Reiher und viele andere Wasservögel beobachten kann. Auch eine Übernachtung im Nationalpark mit den vielen Stimmen des Dschungels ist ein eindrückliches Erlebnis. Tags darauf kann man dann mit der Fähre auf die Halbinsel Samana übersetzen. Diese verfügt nebst guten Fischrestaurants, einsamen Palmenstränden und einem gutem Nachtleben in Las Terrenas über schöne, wenn auch heisse, Fahrradwege, für den gemütlicheren Biker.

Dem Kaffee beim Wachsen zusehen

Ein bisschen technischer und anstrengender, aber ebenso so schön, ist auch eine Biketour durch die Cordillera Central, die Gebirgskette in der Mitte der Insel. Dort erhebt sich mit dem Pico Duarte (3‘098 m ü. M.) der höchste Berg der Karibik. Die Schotterstrassen und die rasanten Abfahrten lassen jedes Mountainbiker-Herz höher schlagen. Immer wieder fährt man Wasserfällen und kleinen Seen vorbei, die dem durchge- schwitzten Sportler Erfrischung versprechen.

Das Leben in der Höhe ist gemächlich. Die Mittagspause darf daher ruhig mal etwas länger dauern. Kaffee, Obst und Gemüse kann man auch von der Bank vor der Hütte aus zusehen, wie sie wachsen. Das Wetter ist etwas frischer, weshalb man unbedingt noch einen Pullover oder eine Jacke einpacken sollte. Die kühleren Temperaturen sind aber für Velofahrer wie auch Wanderer sehr angenehm. Letzteren sei ein Aufstieg zum El Mogote auf 1‘530 m ü. M. empfohlen. Die Aussicht ist einmalig.

Velo mit Kokosnuss Sattel
Velo mit Kokosnuss Sattel

Einfallsreiche Dominikaner

Doch so bezaubernd und vielseitig die Landschaft in der Dominikanischen Republik auch ist, sind es am Ende jeder Reise die Menschen, die es fast unmöglich machen, die Insel zu verlassen. So erinnert sich der erfahrene Schweizer Reiseleiter Adrian Hurni, von Bike Adventure Tours angesprochen auf den Inselstaat als Erstes an ein Kind, dass ihm auf einer Tour mit dem Velo am Strand entgegenfuhr. „Es war ein Cruiser-Bike, also eine Art „Chopper- Velo“. Das Rad hinten war wesentlich grösser als das Rad vorne. Der Junge fuhr dann ein Stückchen mit uns mit, aber erst nach einer Weile merkten wir, dass sein selbst gebasteltes Fahrrad anstelle eines Sattels nur eine Kokosnuss hatte“, erzählt Hurni schmunzelnd. „Der Einfallsreichtum der Leute ist unglaublich.“

Ob man die Dominikanische Republik allerdings mit dem Mountainbike oder beispielsweise mit einem der farbigen Guagas (kleine Minibusse) erkundet, ist gar nicht so wichtig. Wichtig ist, dass man die Touristenpfade zwischendurch verlässt. Sei dies durch einen Trip ins Hinterland, wo man die ländliche Seite kennenlernen kann. Sei dies auf einem der Märkte in Santo Domingo, wo man Früchte kaufen kann, die man vorher noch nie gesehen hat. Oder sei dies in einem kleinen Strandrestaurant, wo der Fisch noch auf traditionelle Weise zubereitet wird. Denn nur, wenn man auch mit den Menschen in Kontakt kommt, kann man den karibischen Rhythmus in sich aufnehmen.

Reisebericht-Autorin: Reisejournalist Stefan Breitenmoser

Der Reisebericht ist erschienen im Sportguide

Infos zum Reisebericht

Geschrieben von: Stefan Breitenmoser

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