Fazit
Erst geht es 6 km am Meer entlang, dann 10 km mit 600 Höhenmetern eine Pass-Straße hinauf. Hier gibt es tatsächlich Kehren, wie wir es aus unserer Heimat kennen. So radeln wir leichtfüßig die Pass-Straße hinauf. Das Museum ist wirklich sehenswert, die Entwicklung des Toten Meeres stimmt uns jedoch nachdenklich. Nach einem letzten gemeinsamen Mittagessen ist die Strecke zurück schnell gefahren und die Höhenmeter sind Ruckzuck wieder vernichtet. Am Hotel angekommen, stehen die Biketaschen und Radkartons schon bereit und die Räder sind alle zügig wieder verpackt. Ein letztes Mal geht es ins Tote Meer mit der obligatorischen Schlammpackung für die Haut und „Alles“.
Einige von uns haben die Radtour heute ausgelassen und sind stattdessen zur Taufstelle von Johannes dem Täufer nach Bethania gefahren. Dies wollen wir an unserem morgigen Verlängerungstag machen.
Unseren Abschlussabend begehen wir im sehr netten libanesischen Restaurant Burj Al Hamam des Hotels. Wir müssen uns an diesem Abend von der uns lieb gewonnenen Gruppe verabschieden. Die Gruppe fliegt am nächsten Morgen zurück nach Zürich wir genießen unsere zwei Verlängerungstage am Toten Meer.
Bethania - Taufstelle des Johannes
Der gebuchte Fahrer bringt uns in einer kurzen Fahrt früh zur Taufstelle Bethania des Johannes, wo auch Jesus getauft wurde. An der Taufstelle werden wir mit einem Shuttlebus zunächst zu einem Fußweg gefahren. Der Jordan ist die Grenze zum Westjordanland und damit entsprechend abgesichert. Besuchen kann man die Anlage nur im Rahmen einer Führung. An der eigentlichen Taufstelle von Jesus fließt der Jordan heute gar nicht mehr. Seinerzeit war der Jordan circa 60 m breit, heute ist er nur noch ein kleines Flüsschen, da ihm auf seiner Wegführung bereits sehr viel Wasser entnommen wird.
Ein Stück weiter gelangen wir zum Jordan, wo von beiden Seiten, also jordanischer und israelischer Seite, Stufen in den Fluss gehen. Auf beiden Seiten können wir Täuflinge in Taufkleidern beobachten, die Ihre Taufe im Jordan erneuern oder erhalten. Die Mitte des Jordans ist durch eine Schwimmkette getrennt. Eine surreale Situation. Auf beiden Seiten steht bewaffnetes Militär, um die Grenze zu bewachen. Jedes Land beansprucht für sich, die echte Taufstelle zu haben. Die jordanische Seite hat sich daher von der katholischen Kirche bescheinigen lassen, dass sich die „richtige“ Taufstelle auf Ihrer Seite befindet.
Fazit
Die Rad-Kultur Reise nach Jordanien war ein wunderschönes Erlebnis. Die Landschaft ist so vielfältig und beeindruckend, wie auch die Kulturschätze. Es macht uns demütig zu sehen welche Hochkultur es bereits vor über 2000 Jahren dort gegeben hat. Auch in der kurzen Reisedauer von nur 1 Woche für die Gruppe und für uns 11 Tagen haben wir viel erlebt und konnten von Anbeginn an in das orientalische Märchen eintauchen. Jordanien ist auf jeden Fall eine lohnenswerte Reise, die uns sehr beeindruckt hat und in tiefer Erinnerung bleibt.
Reisebericht-Autor: Reiseteilnehmer Michaela Thuemler
Reiseinfos: Mountainbike Reise in Jordanien